Karpaten, Siebenbürgen und Schwarzes Meer, Dracula, Folklore und Zigeuner – oder woran denkst du, wenn du an Rumänien denkst?
Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Bilder im Kopf und habe mich bereits im Vorfeld neugierig auf sämtliche Informationen gestürzt, die ich finden konnte. Mittlerweile kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, was ich im Internet lesen konnte: Es ist ein Land, das von seiner atemberaubenden Natur ebenso geprägt ist wie von seiner Vergangenheit, in der Römer, Osmanen und Habsburger eine zentrale Rolle spielten, ganz genauso wie der Kommunismus. Diese Einflüsse spiegeln sich wider, in der Lebensweise, der Architektur und der Kultur. In der rumänischen Sprache zum Beispiel erkennt man die lateinischen Wurzeln, aber auch slawischen und osmanischen Einflüsse sehr gut wieder.
In Rumänien wird neben Rumänisch auch Ungarisch und Deutsch gesprochen. (Warum? Das habe ich hier erklärt.) Der Großteil der Bevölkerung ist Rumänisch-Orthodox, aber auch Katholiken, Protestanten und Baptisten sind hier zu finden. Zu den neun Regionen des Landes gehören unter anderem Siebenbürgen (Transilvania), Moldau (Moldova), und, zu meiner großen Verblüffung, auch die Walachei (Oltenia und Muntenia). Ich hatte immer gedacht, die Walachei gäbe es nur im Sprichwort! Tatsächlich liegt sogar die Hauptstadt Bukarest in der Walachei.
Timişoara (dt. Temeswar), wo ich mit dem Flugzeug landete, ist die drittgrößte Stadt des Landes mit rund 320.000 Einwohnern. Das Zentrum der Region Banat und die europäische Kulturhauptstadt 2021 bietet mit zahlreichen sakralen Bauten, Palästen, Theatern und Parks einiges, das darauf wartet erkundet zu werden. Ich habe dort zwei Wochen lang einen Intensivsprachkurs besucht, bevor es für mich ins Projekt ging. Mehr über meine Zeit in Temeswar könnt ihr in meiner 3-teiligen Reihe lesen: In der Stadt der Blumen.
Ich hoffe, ich kann euch mit meinen Beiträgen das Land, seine Bewohner und die Kultur ein bisschen näher bringen. Und wer weiß, vielleicht wagt ja der oder andere von euch in Zukunft mal den Weg nach Rumänien?