Mitte Mai besuchten Schwester Mariana und Herr Alexandrescu, der Leiter der Sozialstation in Caransebeș, meinen Heimatort Salzkotten.
Das franziskanische Mutterhaus in Salzkotten hat eine sehr enge Verbindung zu dem Projekt in Caransebeș. Mehrmals im Jahr fahren LKW-Konvois beladen mit Sachspenden aller Art von Salzkotten aus nach Rumänien, damit Kleidung, Geschirr und vieles mehr dort an die Bedürftigen verteilt werden können. Bei einem Vortrag im Gemeindehaus erzählte Schwester Mariana von einzelnen Schicksalen. Von alten Menschen, die abgelegen wohnen und niemanden haben der sich um sie kümmert, weil ihre Kinder als Altenpfleger in anderen europäischen Ländern mehr verdienen. Von Kindern, die bei Großeltern oder Tante und Onkel aufwachsen, weil die Eltern das Jahr über als Erntehelfer in Deutschland arbeiten. Von Kranken, Obdachlosen und Menschen, die durch das Raster des Systems fallen und alleine nicht mehr aufstehen können.
Zu hören, wie viel die Schwestern und die Mitarbeiter der Sozialstation vor Ort erreichen können, wie viel die Geld- und Sachspenden, die aus Deutschland nach Rumänien fließen, dort vor Ort bewirken können, hat mich sehr inspiriert und berührt. Es ist das eine, Geld auf ein Konto zu überweisen. Ein ganz anderes Gefühl ist es doch, wenn man Berichte darüber hört, was mit dem Geld passiert. Wie viele alte Menschen dadurch Essen auf Rädern bekommen, oder eine Krankenversorgung. Wie viele Kindergartenkinder damit ein warmes Mittagessen erhalten, und Kleidung, und dank „Weihnachten im Schuhkarton“ auch ein Geschenk am Heiligabend.
Besonders toll fand ich aber auch, dass der rumänische Besuch von den schönen Seiten des Landes geschwärmt hat. Die Landschaft, die Kultur, die Architektur…

Foto: https://www.fcjm.de/cms/front_content.php?idcat=9&idart=473
Durch das Zusammentreffen mit Schwester Mariana und Herrn Alexandrescu ist mein Freiwilligendienst auf jeden Fall in greifbare Nähe gerückt und hat ein (bzw. zwei) Gesicht(er) bekommen. Ich hatte Gelegenheit, mich den beiden schon mal vorzustellen und noch mehr über das Projekt zu erfahren. Auch meine ein, zwei Brocken Rumänisch habe ich dabei zum Besten gegeben. 😉 Schwester Mariana ist so ein herzlicher und fröhlicher Mensch, dass ich mich gleich noch mehr auf das Zusammenleben mit ihr und den anderen Schwestern freue.